Turnverband Mittelrhein feiert in Niederwörresbach seinen 60. Geburtstag

Knapps weihen das Geschenk ein

Aus: Nahe-Rhein Nr 63 – Montag 16.03.2009 – Sport-Platz lokal – Olaf Paare

 

Das Landesleistungszentrum (LLZ) der Turner in Niederwörresbach kämpft seit Jahren um seine Daseinsberechtigung. Das die Sportschau zum 60. Bestehen des Turnverbandes Mittelrhein in Niederwörresbach über die Bühne ging, darf als Vertrauensbeweis gelten und soll der Zukunftssicherung dienen.

 

NIEDERWÖRRESBACH. Turnen boomt. Ob im Großen mit Fabian Hambüchen oder in der Fläche mit vielen breit gestreuten Angeboten – die Sportart Turnen präsentiert sich moderner und vielseitiger denn je. Das verdeutlichte die Sportschau zum 60. Geburtstag des Turnverbandes Mittelrhein (TVM) am Freitagabend im Niederwörresbacher Sportzentrum. TVM-Präsident Michael Mahlert freute sich denn auch: „Wir sind ein junger, lebendiger Verband.“

Karl Peter Bruch und Michael Mahlert 

140 Minuten lang stand der Spaß an der Bewegung im Mittelpunkt des Geschehens. Da flogen Keulen, Bänder und Bälle bei den Auftritten der Rhythmischen Sportgymnastik aus Koblenz und Höhr-Grenzhausen, da drehten sich die Rhönräder des TV Remagen, da wirbelten die Trampolin-Asse des MTV Bad Kreuznach und die Cheerleaderinnen des TuS Monzingen durch die Luft, die Seile der Obersteiner Rope-Skipperinnen und die Hüften der Modern-Dance-Formation „Nameless“ kreisten, und die Gerätturner beeindruckten mit akrobatischen Übungen.

Doch nicht nur sportliche Höchstleistungen waren gefragt, auch die Lachmuskeln wurden aktiviert: Die Baumholderer Turn-Clowns „Die Highländer“ und zum Abschluss die Bacharacher Oldtimer verbanden Turnen mit Klamauk. Der TVM stellte sich in Niederwörresbach also mit seiner gesamten sportlichen und gesellschaftlichen Bandbreite vor.

 Christina Graf Trampolinturnen

Der Austragungsort der Feierlichkeiten war dabei ganz bewusst gewählt. TVM-Geschäftsführer Stefan Lenz betonte: „Mit dieser Sportschau soll der Standort Niederwörresbach gestärkt werden.“ Bei Moderator Dirk Köster fruchtete das, spürte er soch: „Das Herz des TVM schlägt hier.“ Und das tröstete ihn auch über die beschwerliche Anfahrt aus Koblenz, die er zum „Witz des Abends“ ausbaute, hinweg.

Gastgeber Uwe Weber, der Bürgermeiser der VG Herrstein, konterte Köster nicht nur aus („Es ist genauso beschwerlich von Niederwörresbach nach Koblenz zu fahren wie von Koblenz nach Niederwörresbach.“, er freute sich auch, Ausrichter sein zu dürfen: „Es war ganz wichtig zu zeigen, zu welchen Leistungen wir hier imstande sind.“ Im Hinterkopf hat Weber dabei natürlich den Fortbestand des Landesleistungszentrums. Die Unterhaltungskosten teilen sich Sportverbände und Kommune. Weber: „Und ich hoffe, das bleibt auch so im kommenden olympischen Zyklus bis 2012. Ich bin gnadenloser Optimist und deshalb zuversichtlich.“

Kurt-Werner Presser, Vorsitzender der KTV Nahetal Niederwörresbach, erkannte erfreut, dass an vielen Vorträgen Aktive der Mitgliedsvereine beteiligt waren. „Bei uns ziehen jetzt alle an einem Strang und die gleiche Richtung“, lobte Presser die aktuelle Zusammenarbeit am LLZ.

Einer der Pluspunkte dieses Landesleistungszentrums ist die Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Trampolinturnen in Bad Kreuznach. In der Niederwörresbacher Turntalentschule, die den Namen von Marianne Reimann, der Baumeisterin der Turner-Hochburg Niederwörresbach trägt, wird regelmäßiges Trampolin-Training angeboten. Dazu fahren talentierte Kinder einmal die Woche nach Bad Kreuznach und trainieren dort mit Trampolin-Cheftrainer Steffen Eislöffel. Dieser erkannte zwar ein paar Anlaufschwierigkeiten, stellte aber auch fest: „Langsam kommt Schwung in die Bude.“

Dabei ist auch das Geschenk, das der TVM der KTV am Freitag machte, hilfreich: ein neues Trampolin. Als Erste durften die KTV-Zwillinge Saskia und Sabrina Knapp das Gerät beturnen. Carina Baumgärtner aus dem Bad Kreuznach Bundeliga-Team zerfetzte bei ihrer Vorführung auch sogleich eine Feder bei einem Sturz auf die Abdeckung. „Das kommt bei uns häufiger vor“, sagte Eislöffel und sah darin werde ein schlechtes Omen für das Geschenk noch eine Gefahr für die Kooperation.

Zu den Fotos der Sportschau.