600 Springer aus zwölf Nationen waren in Graz an den Start gegangen. Nach intensivem Training ging es für die 16-jährigen Schwestern der Turngemeinde Oberlahnstein am 19. Juli zu den Europameisterschaften im Rope Skipping nach Graz/Österreich. Das Probetraining am Anreisetag vor Ort mussten sie infolge später Anreise ausfallen lassen.

Bei der abends stattfindenden „Opening Ceremony“ trafen sich alle Wettkämpfer und leisteten in feierlicher Athmosphäre den „Schwur für Chancen- und Wettbewerbsgleichheit“. An den Start gingen neben Deutschland und Österreich Teams aus Belgien, Ungarn, Russland, der Slowakei, Slowenien, Estland, Dänemark, Schweden und der Schweiz. Dabei waren die Rope Skipper aus Belgien mit der stärksten Delegation angereist. Neben der Disziplin „Pair Freestyle“, bei der Britta und Jutta Wöhner gemeldet waren, wurden Wettkämpfe in sechs weiteren Disziplinen im „Speed“, „Single Rope Freestyle“ und „Double Dutch Freestyle“ ausgetragen.

Der Samstag stand im Zeichen der Team-Entscheidungen. Belgien baute seine schon bisherige Führungsrolle aus und dominierte eindeutig: Beide Gesamtwertungen – Frauen und Mixed – gingen ebenso an Belgien, wie neun der zwölf Teilkategorien. Im „Double Dutch Speed Relay“ wurde mit 626 Sprüngen ein neuer Europarekord aufgestellt. EM-Disziplinen-Siege sicherten sich außerdem Schweden (Double Dutch Pairs Frauen), Dänemark (Double Dutch Single Frauen) und Deutschland (Single Rope Speed Relay Mixed). Österreich nahm an Tag 1 der Heim-EM nur in zwei Frauen-Teilkategorien teil.

Die Zwillinge traten als eines der deutschen Teampaare in der Disziplin „Pair Freestyle“ gegen insgesamt 21 anderen Teams an. Gewinner in dieser Disziplin war ein Team aus Belgien, gefolgt von Dänemark auf Platz 2 und Deutschland auf dem 3. Platz. Britta und Jutta Wöhner belegten mit ihrem Wettkampfauftritt Platz 19. Den beiden Lahnsteinerinnen fehlte jedoch die internationale Wettkampfroutine, so dass Ihnen bei zunächst hohen Schwierigkeitsteilen und guter Kreativität ihres Auftritts infolge Nervosität einige Ausführungsfehler unterliefen. Dadurch platzierten sich Britta und Jutta Wöhner schließlich auf Rang 19. Dennoch sind die Zwillinge mit ihrem Ergebnis zufrieden. Für sie war die Teilnahme an dieser Europameisterschaft ein besonderes Erlebnis und eine Erfahrung, die sie als Motivation für das weitere Training mitnehmen werden.

Ihre 5 Jahre ältere Schwester Pia agierte in Graz nicht nur als Trainerin der beiden, sondern kam selbst als Wertungsrichterin zum Einsatz. Bei dem hohen Leistungsniveau der Wettkämpfe war es für sie eine interessante Erfahrung, auf internationalem Parkett zu werten. Auf Grund fortgeschrittener Kampfrichterlizenz wurde sie gleich für vier Wettkampfdurchgänge eingesetzt. Dabei stachen die belgischen und dänischen Teams mit leistungsstarken Auftritten hervor und entschieden zahlreiche Begegnungen für sich. Die deutschen Teams konnten mit diesem hohen Leistungslevel nicht mithalten. Lediglich ein Team aus Wacker-Neutraubling erreichte im Gesamtrankung Platz 7, in der Disziplin „Pair Freestyle“ Platz 3 und eine der beiden Springerinnen schaffte im „Einzel Freestyle“ sogar die Goldmedaille.

Abschluss der Europameisterschaften stellte am Abschlußabend die „Closening Ceremony“ in der Festhalle mit nachfolgender Abschlußparty dar. Dort gab es die Gelegenheit, sich mit Rope Skippern der teilnehmenden Ländern fachlich und privat auszutauschen.

Für Britta und Jutta Wöhner steht nachfolgend eine Stabilisierung ihres Leistungsstandes an. Nächste Wettkampfziele sind für das neu zusammengestellte Team die Vorbereitungen auf die kommenden Deutschen Meisterschaften mit Blick auf eine mögliche Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Ottawa/Kanada.

Nachfolgend möchten die drei Rope Skipperinnen einen besonderen Dank an ihre Sponsoren von der Naspa-Stiftung, Volksbank Rhein-Lahn-Limburg, Sparda Bank, die Stadt Lahnstein, Zschimmer & Schwarz sowie der Turnverband Mittelrhein für die Unterstützung richten.


Britta, Pia und Jutta Wöhner