Bergtouren vom Ratschingstal aus mit einem Abstecher in die Dolomiten

12. Wanderfreizeit in Südtirol mit dem Turnverband Mittelrhein

Diesmal war alles anders: Eine neue Reiseleitung, nur 23 statt 46 Teilnehmer, Wandertermin bereits vor Sommerferienbeginn; dafür aber ein sonniger, warmer Juni, wie seit Jahren nicht mehr!!

Günter hatte das Programm und die Rahmenbedingungen sehr gut vorbereitet, und Helga fand sich schnell in der Rolle der umsichtig unterstützenden Ehefrau wieder.

Beim Einsteigen in den Bus war uns der Fahrer Christoph sofort aus einem der Vorjahre vom Spieleabend als „Kutscher des Königs“ vertraut. Er verwöhnte uns mit einem großen Bus; fast jeder hatte einen Einzelplatz für die Anreise über den Fern- und Brennerpass ins Ratschingstal bei Sterzing. „Doppelkreisfahren“ am Kreisel gefällig?

Am ersten Tag, zum Einstimmen auf die Berge und Höhen, lud von der „Plose“ aus der Brixener Höhenweg zur Ochsenalm ein.

Mit einem einheimischen Wanderführer, tätig für den Touristenverbund der Hotels, ging es am zweiten Tag, zunächst mit der Gondelbahn zur Rinneralm und dann über die „Hausberge“ bis ins Talinnere zur Klammalm. Die Alpenrosen standen noch voll in Blüte in kräftigem Rot oder auch zyklamfarben. Die bunte Wiese hinter der Alm versetzte uns Wanderer beim Abstieg in einen wahren Blütenrausch.

Nach der von Bernhard und Judith geführten Wildkräuterwanderung am Mittwoch wurde unser Blick noch mehr für die Flora geschärft. Wir probierten viele Pflanzen am Bachlauf und verkosteten anschließend diverse Kräuterliköre. Das hatte uns sicherlich so gestärkt, dass wir am Nachmittag von Maiern im Ridnauntal aus die Burkhardklamm ganz leichtfüßig erklommen. Tosende Wasser stürzten über die Felsen hinab. Sie hatten über Jahrhunderte bizarre Formationen geschliffen.

Der eigentlich geplante „Relax-Tag“ mutierte für die Gruppe der Extrem-Touren-Wanderer mit dem einheimischen Wanderführer Gerhard zur Drei-Gipfel-Exkursion. Ganz freiwillig! Eine Damen-Genuss-Wandergruppe ließ sich von Anita über das Gleitner Joch auf die andere Seite des Bergkamms führen mit Blick auf das Passeier Tal, die Jaufenspitz (2.481 m) zur einen und Meran im Dunst zur anderen Seite. Die Einkehr in die Flecknerhütte war Programm.

Den Höhepunkt der blütenreichen Wandertage bildete die Fahrt ins Grödnertal in den Naturpark Puez-Geisler. In St. Ulrich erreichten wir auf langen, breiten, überdachten Rolltreppen die Talstation der Gondel zur Bergstation Seceda unterhalb der Geislerspitzen. Vier Stunden wandern bei nur mäßigem Anstieg und langgezogenem Abstieg (1348 m auf 13 km) nach St. Christina wurden zu einem Genuss pur: Eindrucksvolle Bergketten um uns herum und Wiesen mit all den Alpenblumen des Frühsommers: Edelweiß, Enzian, Silberwurz, Pyramidenstenzel, Kohlröschen, Alpenklee, diverses Läusekraut, Alpenaster, überwiegend geflecktes Knabenkraut, Schwefel-Anemone, Trollblume, Arnika, Frauenmantel, Kratzdistel, Kohldistel, Kugelblume, Teufelskralle…. Das haben wir alles von Helmut „mit dem bunten Regen/Sonnen-Schirm“ gelernt. Und alle Farben blühten zugleich, verwoben wie in einem bunten Teppich. Diese Bilder bleiben im Kopf als Stimmungsmacher für trübe Tage!!

Mit dem traditionellen Einkaufsbummel in Sterzing und der Wanderung durch die Gilfenklamm ist das Ende des Wanderurlaubs markiert.

Die Verwöhn-Atmosphäre im Hotel Seeber mit dem wohltuenden Sprudel- und Massage-Schwimmbad, der feinen Küche und dem familiären Gäste Sekt-Empfang haben den Urlaub wieder zu einem Erlebnis werden lassen. Der neue Fahrtenleiter Günter und in Assistenz auch Helga erhielten als herzliches Dankeschön „edle Tropfen“ aus der Region; sie hatten den „Sprung ins kalte Wasser“ zur Zufriedenheit aller gemeistert. Die neuen Teilnehmerinnen dankten für die nette Aufnahme in die Gruppe. Und wieder wurden Alraunen nach Hause „geschleppt“. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr: vom 30.06. – 07.07.2013!!

von: Anita Herr

Die Gruppe am Hausberg